Amts- und Funktionsträger der NS-Zeit in Hammelburg 

 

 

Die Anfänge 1923: Adolf Stumpf, Heinrich Lang, Hermenegild Erb

 

In Hammelburg gründete sich eine erste Ortsgruppe der NSDAP bereits 1923. Dieser Gruppe gehörten damals schon 60 Mitglieder an. Diese kamen nicht nur aus Hammelburg (Altstadt), sondern auch aus umliegenden Ortschaften (Lager Hammelburg, Pfaffenhausen, Obereschenbach). Namentliche Vertreter der ersten Ortsgruppe waren Adolf Stumpf, Hermenegild Erb und Heinrich Lang. Nach dem gescheiterten Hitler-Putsch in München (23.11.1923) und dem Verbot der NSDAP ging die Gruppe in den Untergrund. Aus dem Bestand des 1919 aufgelösten Truppenübungsplatzes Hammelburg schafften Mitglieder der Ortsgruppe illegal Waffen beiseite. Das Bezirksamt Hammelburg führte in den Privatwohnungen Stumpf und Erb Razzien durch. Waffenverstecke befanden sich auch auf Schloss Saaleck und dem Gut Sodenberg. 

 

Zweite Neugründung der Ortsgruppe 1928: Eduard Kessler und Raimund Rüth

 

Zwei neue Anhänger der NSDAP wurden 1927/1928 in Hammelburg ansässig:  1927 war es der Zahnarzt Eduard Kessler, geb. 1899 in Untererthal, Sohn des Oberlehrers Kessler von Untererthal und später Schüler des Progymnasiums Hammelburg. 1928 ließ sich auch Raimund Rüth in Hammelburg nieder, er war Rechtsanwalt, geb. 1898 in Aschfeld bei Eußenheim, Sohn eines Bäckermeisters. Wie Kessler war auch Rüth Schüler des Progymnasiums Hammelburg. Beide traten nach Ende des Ersten Weltkrieges 1919 einem rechtsnationalen Freikorps bei, um die neue Revolutionsregierung in München unter Kurt Eisner zu bekämpfen. Rüth und Kessler ließen sich nach dem Ende ihres Studiums an der Uni Würzburg beruflich und privat in Hammelburg nieder. 

 

 

Dritte Neugründung der Ortsgruppe 1930: Juni 1930 - Matthias Haidn, Ludwig Leist, Rüth und Kessler

 

Erster Machtergreifungsversuch: Raimund Rüth: Dezember 1930 - Bürgermeisterneuwahlen